top of page

Ein schützender Kontakt

Aktualisiert: 14. Juni

Natur, Angst

Ich war heute in der Natur, auf dem "Tutgut!" Wanderweg von Mauerbach in Richtung Tulbing - Niederösterreich - ein paar Stunden unterwegs. Danach bin ich nach Tulln mit dem Bus weitergefahren, weil ich den Impuls hatte, dort etwas zu essen. Ich habe mir im Einkaufszentrum etwas gekauft und mich dann auf einen freien Tisch gesetzt. Schon als ich mich auf den Tisch zubewegt habe, sind mir zwei junge pubertierende Frauen aufgefallen. Sie haben beide ebenfalls gespeist und aus ganzem Herzen fast in einer Tour gelacht. Das hat mir gefallen und das war so ansteckend, dass ich irgendwann mitlachen musste. Das ist den Beiden aufgefallen und so entstand ein besonderer Moment, wo ich als wildfremde Person mit anderen einfach so vor mich dahinlache. Als das so weiterging, habe ich sie aufmerksam angesehen und ihnen mitgeteilt, dass ich dieses Lachen richtig cool finde. Kurz waren beide überrascht von meiner Reaktion, doch augenblicklich später, hat sich eine der Beiden durch ihren Ausdruck bei mir lächelnd bedankt. Nach einiger Zeit war ich mit dem Essen fertig und bin im Einkaufszentrum weitergezogen. Als ich doch schon einige Meter entfernt war, höre ich eine junge Stimme nachrufen und ich drehe mich um. Lachend und winkend zugleich, wirft mir eine der Beiden ein herzliches "tschüüüüß" nach. Ich winke mit einem "tschüß" zurück und gehe lachend weiter. Es ist so einer der Momente, wo ich innerlich entzückt bin und das Leben so richtig feiere.


Wiederbegegnung


Zwischenzeitlich war ich kurz an der frischen Luft und danach ging ich in Richtung Toilette des Einkaufszentrums. Und wen treffe ich auf der Rolltreppe vor mir? Dreimal darfst du raten. Wieder diese zwei netten jungen Frauen. Ihre Blicke sind zuerst nach vorne gerichtet und kurze Zeit später, erkennen sie mich wieder und winken mir erneut zu und diese junge Energie steckt mich an und ich lache wieder mit ihnen mit. Auch sie gehen wie es aussieht in Richtung Toilette und ich höre sie hinter mir weiterhin lachen. Als ich mein Geschäft verrichtet habe, gehe ich in Richtung Ausgang und sehe dort ein Bank. Ich entscheide mich eine Nachricht auf meinem Handy zu beantworten, bevor ich mit dem Bus in Richtung Wohnung weiterfahre. Ich tippe nun in mein Handy und aufeinmal gehen die Beiden an mir vorbei und setzten sich neben mich hin. Ich schaue kurz auf und tippe nach einem kurzen Gelächter wieder in meinem Handy weiter. Irgendwann drehe ich mich in deren Richtung und frage die Beiden nach Ihrem Alter. Sie sind sehr aufgeschlossen und wir kommen in einen ernsthafteren Austausch. Ich erfahre von Ihnen, dass ihre Tante im Einkaufzentrum arbeitet, weil diese gerade vorbeigeht und ihnen zuwinkt. Einige Zeit vergeht und dann erzählt mir die eine der Beiden, dass sie vor zwei jungen Burschen im Einkaufszentrum Angst hat. Sie sagt: "Die gehen uns die ganze Zeit nach und bespritzen uns mit Wasser." Ich entgegne ihr, dass Burschen in diesen Alter manchmal eine komische Art haben, mit Mädchen in Kontakt zu treten und ich nachvollziehen kann, dass sie das ungut findet. In ihrem Gesicht, kann ich eine gewisse Furcht erkennen und sie betont immer wieder, dass sie trotzdem vor den beiden Angst hat. Ihr Blick ist etwas ernster und darum nehme ich sie sehr ernst und teile ihr mit, dass ich da bin und sie beschützen werde. Daraufhin antwortet sie mir erneut: "Ich habe trotzdem Angst" und ich entscheide ich mich, noch weiter auf ihre Worte einzugehen. Ich sage: "Ja das kann ich nachvollziehen, aber es ist so, dass du auch alleine immer beschützt bist". Ich sage es mit meiner gesamten Aufmerksamkeit und mit voller Präsenz, sondass dieses Wissen durch mich wirkt. Zuerst zuckt sie mit den Schultern und einen kurzen Augenblick später geht sie in sich. Das finde ich schön zu erleben und kurz danach, fragen mich die Beiden noch nach meinem Namen und ich erfahre auch ihren. Mit einem weiteren "Tschüüüß" stehen sie auf und ziehen weiter. Das finde ich gut, weil die scheinbare Angst verflogen ist und weil sie trotz ihres vorangegangem zögern nun mit ihrer Freundin weiterzieht.


Ich gönne mir danach noch einen Kaffee außerhalb des Einkaufszentrums und sehe zwei junge Burschen, auf welche die Beschreibung zutrifft. Das Outfit, die Kleidung und die Art wie sich bewegen, strahlt als Gesamtpaket eine etwas kriminelle Energie aus. Es passt zu der Schilderung der jungen Frauen und deren Gefühl der Angst. Ob es die beiden Burschen tatsächlich waren kann ich nicht genau sagen, aber weil immer alles da ist, ist es gut möglich, dass es die Beiden Jungen waren. Ich bleibe aufmerksam sitzen und sollte ich etwas beobachten bin ich da.


Ich denke danach über die große Verantwortung nach, die wir als Erwachsene in dieser Welt gegenüber jungen Menschen haben und dass jede*r einzelne von uns schauen muss, dass wir diesen schützenden Rahmen halten und nicht aus den Augen verlieren.


Ich bekomme in solchen Situationsgesprächen auch immer ganz viel Energie zurück und das bringt mein Herz zum Lachen. I like it.


Siehe auch:


Kommentare


bottom of page