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Meine Erleuchtung

Aktualisiert: 18. März

Wenn ich von „Erwachen“ spreche, dann meine ich damit die Erleuchtung. Es ist der Moment, wo klar ist wer man wirklich ist. Es ist die Antwort auf die Frage „wer bin Ich“.


Selbstportrait Martin Anger

Ich kann mich noch daran erinnern, als meine Eltern innerhalb einiger Jahre verstorben sind. Zuerst meine Mutter an Hautkrebs und dann mein Vater durch den Verlauf von Darmkrebs. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich nun alleine bin und dass es außer mich, niemanden gibt. Es ist kein Gefühl des getrennt seins, sondern ein bewusst werden für sich selbst. Danach hat mein bewusster Erwachungsprozess begonnen und ich war in dieser Zeit noch als Klient in Gestalttherapie. Ich bin jedoch nicht wirklich „weiter gekommen“ und immer in meinen Geschichten und dem „warum“ hängen geblieben.


Der bewusste Erwachungsprozess


Eines Tages war es dann zu viel und ich war in einer Antriebslosigkeit gefangen, wo ich nichts mehr tun wollte. Jedoch habe ich mich und das Leben nicht aufgegeben und dann war da plötzlich der Impuls einen alten Bekannten zu kontaktieren. Dieser Bekannte, war mittlerweile Yogalehrer und ein innerer Impuls sagte mir: "den ruf ich jetzt einfach an, schlimmer kann es nicht werden." Schon allein dieses Gespräch brachte mich wieder in Bewegung und ich begann die Wohnung zu putzen und meiner Arbeit als Fotograf wieder nachzugehen. Nach dem Erstkontakt haben sich spontane Treffen ergeben und wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Schon nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass er mehr als ein gewöhnlicher Yogalehrer ist und diese Treffen entwickelten sich zu einem Raum, den ich bis dahin noch nicht kannte. Noch nie zuvor hatte ich jemanden getroffen, dessen Intuition so ausgeprägt gelebt wurde und immer wenn es meinerseits zu Unklarheiten kam, dann war da pures Mitgefühl und eine Antwort. Das hat mich im wahrsten Sinne vom Hocker gehaut.


So ging die Reise weiter und durch dieses Vertrauen, konnte ich mich auf die Dinge einlassen, die noch passierten. Nicht wie ich es aus der Therapie kannte, wo der Therapeut gefühlt ein Fremder war und ich immer das Gefühl hatte, dass da im Austausch etwas fehlt. Das machte den totalen Unterschied und ich habe mich auch verstanden gefühlt wie niemals zuvor. Weil mein ganzes Wesen in Resonanz ging, fühlte ich mich wie ein Schwamm, der endlich Wasser bekommt. Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo er über die Frage „wer bin Ich“ gesprochen hat und ein paar Monate später war diese Frage für mich präsent wie nie zuvor. Ich wollte es unbedingt wissen und mein spirituelles streben war so stark wie nie.


Covid-19


Es verging einige Zeit und dann war Covid 19. Eines Tages sagte er zu mir: „du Martin, lass uns heute durchgehen“. Zwei Tage und zwei Nächte. Ich dachte mir so: "wie bitte?"."Ist das jetzt ein Scherz?". Aufgrund meiner selbstständigen Tätigkeit, musste ich oft Mut beweisen und es viel nicht schwer etwas neues auszuprobieren. Anfangs hatte ich zwar Zweifel, denn wie sollte ich ohne Schlaf, zwei Tage überleben? Mir wurde bewusst, dass der Schlaf eine Gewohnheit des Denkens und eine Gewohnheit des Körpers ist. Es hat mir den Druck genommen, eine bestimmte Stundenanzahl schlafen zu müssen, weil ich es nur so kannte. Das hat auch dazu beigetragen, dass ich viel entspannter wurde und mein System endlich in einen Modus von Leichtigkeit gekommen ist.


Die Erleuchtung


Es war eine wunderbare Zeit und Covid19 hat uns dazu gezwungen unsere Räumlichkeiten nicht zu verlassen. So haben wir uns über Zoom miteinander verbunden und das Abenteuer ist gestartet. Wir hatten richtig viel Spaß und sind in jedem Moment unserer Intuition gefolgt. Ich konnte mir bis dato nicht vorstellen, mit einer Person am Stück so viel Zeit zu verbringen und mein Gefühl für Zeit war überhaupt nicht mehr wichtig. Und so sind wir durch die Nächte durchgegangen und meine Sorgen, Emotionen und Ängste sind sukzessive abgeschwächt. Zwischenzeitlich gab es auch emotionale Momente, weil das EGO diesem Prozess mit aller Kraft entgegensteuerte, doch durch die Begleitung konnte sich das lösen.


Am Morgen nach der zweiten Nacht sitze ich auf meiner Couch und bin mit ihm über Zoom verbunden. Ich sag zu ihm: „Ich kann nicht mehr, ich hab keine Lust.“ Ich kann mich nicht mehr erinnern was er geantwortet hat, aber seine Antwort hat dazu geführt, dass ich noch einmal in mich reingespürt habe. Durch das gleichzeitige Aufgeben und das Reinspüren, ist es plötzlich da gewesen und ich hatte meine Erleuchtung. Die Müdigkeit war weg und ich war von einer Liebe durchflutet die ich schwer beschreiben kann. Ich habe meine eigene Göttlichkeit erlebt und eine Vision, den Menschen auf dieser Erde zu dienen.


Siehe auch:

• Hilfsmittel: loslassen


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