Ich war jahrelang in einer Therapie und es hat sich zweitweise angefühlt als würde nichts weiter gehen. Mir wurden unbewusste Verhaltensmuster schwer bewusst und ich habe sehr spät die Wichtigkeit zwischen "entlassen" und "an etwas zu arbeiten" erkannt. Das Thema finde ich wichtig und darum möchte ich diesem hier Raum geben. Auch aus dem Grund, weil du als Hilfesuchende*r auf meine Website gekommen bist und wenn du hier den Unterschied erkannt hast, dann weißt du warum die Bewusstwerdung in einer spirituellen Begleitung der einfache Weg sein kann und worin er sich von anderen Begleitdiensten unterscheidet.
Je grösser die Hand die dich führt, desto weiter entfernt von deiner Wahrheit
Ich möchte ein fiktives Beispiel schreiben, wo ich den Unterschied zwischen "entlassen" und "an etwas/dir zu arbeiten" erkennen kannst.
Du hast zum Beispiel Schwierigkeiten in der Kommunikation mit anderen Menschen und du spürst eine Blockade, wenn du dich im Moment ausdrücken möchtest. Irgendwann kommst du an den Punkt, wo dir das bewusst wird und beginnst das zu ergründen. Du suchst nach dem Warum und du erinnerst dich, dass in deiner Kindheit etwas passiert ist. So gehst du in deine Geschichte zurück und dadurch verstärkst du das meist negativ behaftete Gefühl, das da ist. Du arbeitest an dir und dem was dir passiert ist, wodurch du mit großer Wahrscheinlichkeit traurig wirst und die Schuld bei denen suchst, die dir das angetan haben. Wenn du daran arbeitest und in das Warum zurück gehst, wird deine Situation nicht besser. Es ist wichtig, dass dir bewusst wird, was dir die Traurigkeit sagen will und darum gehört diese Unbewusstheit entlassen.
Freundschaft ermöglicht
In einer spirituellen Begleitung ist es so, dass sich dieses Verhalten im Zusammensein zeigt und weil wir uns auf freundschaftlicher Ebene und auf Augenhöhe in einem sozialen Umfeld begegnen, zeigt sich dein Muster. Diese freundschaftliche Begegnung, ermöglicht echten Austausch und wir beziehen uns aufeinander. Und weil ich erzähle, was mir auf der Zunge liegt, aber auch zuhöre, kommt dein Mitteilungsbedürfnis zum Vorschein. Ja es ist ein Bedürfnis des Menschen zu kommunizieren und es gibt auch diesen schlauen Satz, der mir gerade kommt:" auch wer nicht spricht kommuniziert". Blockierter Ausdruck, zeigt sich auch als Mitteilungsbedürfnis, dass sich aufdrängt und wenn es durchgesetzt ist, fühlt es sich für viele wie ein Sieg an. Da sind wir in der Competition und im alten Ego.
STopp mit dem Warum
Wenn du im Ausdruck blockiert bist, spreche ich dich darauf an und frage dich "kann es sein, dass du im Ausdruck blockiert bist?". Die meisten Menschen beginnen in diesem Moment von ihrem Warum zu erzählen und damit ist in diesem Moment stopp. Ich stoppe sie dabei und dadurch kommen sie zu sich und es wird Ihnen bewusst. In den Momenten der Bewusstwerdung, habe ich oft eine Pause bei den Dienstnehmer*innen erlebt und es ist schön, wenn sie erkennen, was Ihnen die Traurigkeit sagen will. Sie wollte ihnen sagen, dass nicht sprechen möchten, wenn das ihr natürlicher Impuls ist. Dieses unbewusste Verhaltensmuster wird dadurch befreit und von da an sprechen Menschen wie es ihnen passt. Treffen sie dann auf Menschen, wo sie bis dato nicht gesprochen haben, dann wird das nun anders sein. Oft hat das Gegenüber ein Thema im Ausdruck und darum wollen diese einen unbewusst bremsen. Das ist jedoch deren Problem und wenn der Ausdruck von Menschen befreit ist und sie zu ihrem Ausdruck stehen, dann wirft dieses Verhalten die anderen Personen auf sich selbst zurück.
Freundschaft öffnet
Weil das freundschaftliche Verhältnis bei einer spirituellen Begleitung spürbar und da ist, hören Menschen zu und können Fragen wie "kann es sein, dass du im Ausdruck blockiert bist?" nehmen. Und weil sie sich der Frage mit ihrem ganzen Wesen in Gegenwart dieses Freundes öffnen, kann dieser Bewusstwerdungsprozess stattfinden. Das ist auch der Grund für das Zitat der Überschrift, weil die Hand eines spirituellen Begleiters kleiner ist und einen auf sich selbst in sehr direkter Weise zurückwirft.
Zurück auf die Erde
Ein weiteres Beispiel möchte ich bringen.
Mit einer Frau habe ich mich zu einem Einzelgespräch getroffen. Sie wollte nicht auf dieser Erde sein und so konnte sie nicht auf sich selbst hören, wodurch sie anderen Menschen nachgelaufen ist und ihnen zu Liebe nicht für sich selbst gehandelt hat. Das hat sie in eine große Traurigkeit und Antriebslosikeit gebracht. Wir haben uns in einem Lokal mit Gastgarten getroffen und das Gespräch gestartet. Dabei haben wir getrunken und gegessen und dadurch war die Stimmung entspannt. Irgendwann war dieses Thema da und ich habe gespürt, dass wir über die Kommunikation hinausgehen und ins handeln kommen müssen. Ich habe ihr mittgeteilt, dass ich ihr heute nichts mehr sagen kann und schön langsam zahlen werde und gehe. Was sie macht, habe ich ihr überlassen und ihr auch mitgeteilt. Auf Augenhöhe, in Mitgefühl und im vollen da sein. Sie war nun auf sich selbst zurückgeworfen und damit konnte sie im Moment nur sehr wenig anfangen. Sie wurde sehr emotional und hat in der Öffentlichkeit zu weinen begonnen. Weil wir die Welt in den Erwachungsprozess miteinschließen, war es wichtig, dass sie das in diesem Umfeld zeigen konnte. Und weil ich als echter Freund da war, gab es auch das Gefühl nicht allein damit zu sein, weil ich ja noch da und für sie da war. Mit ihrem Gefühl war sie alleine aber nicht alleine auf dieser Erde. Weil ihr das Thema so wichtig war, hat sie sich entschieden zu bleiben und mitgeteilt was in ihr vorgeht. Die Umwelt war ihr in diesem Moment egal, weil meine Präsenz stärker war, als die des Massenbewusstseins. Ihre Ehrlichkeit hat dazu geführt, dass sie von sich aus, auf dieser Erde, im Hier und Jetzt bleiben wollte. Das hat sie wahrgenommen und durch die bewusste Entscheidung nicht zu gehen, konnte sich das Thema entlassen. Das war magisch und das ist das Schöne an dieser Arbeit.
Arbeiten ist ein Arbeiten am Warum.
Entlassen ist eine Bewusstwerdung wie sich natürliches Verhalten anfühlt und lebt.
Siehe auch:
• Hilfsmittel: Ehrlichkeit
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