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AutorenbildMartin Anger

Beten

Swami Satchidananda hat einen schönen Satz gesagt, der mich lange begleitet hat: "Zuerst Gott im außen, dann Gott im Herzen und dann Gott selbst". Wenn das Beten nach innen gerichtet ist, kommt es zur Erkenntnis der Seele.


Die Haltung beim Beten ist entscheidend. Auf dem Bild ist ein Portrait zu sehen, wo ich eine Gebetshaltung einnehme.

Das Konzept "Beten" Hinterfragen


Wenn Menschen beten, dann geben sie einen Wunsch ab. Sie beten für diverse Gründe und lassen das Gebet an eine höhere Macht los. In dieser Gottesbeziehung gibt man Selbstverantwortung ab und durch das Loslassen und Vertrauen in etwas Höheres, gehen die Wünsche in Erfüllung. Wenn man jedoch genau hinschaut, kann man dabei erkennen, dass es sich um eine Kraft des Verstandes handelt. Man glaubt daran und weil der Verstand an sich eine große Macht hat, werden die Dinge Wirklichkeit. So ist jedes Konzept von Gott, Engeln, Heiligen, Machttiere, etc. eine Kreation des Verstandes.


Mut zur Neuausrichtung


Es braucht viel Mut, um das zu hinterfragen und es gibt einen Punkt im Leben, wo das Gebet zu etwas Höherem zwecklos erscheint. Ein Moment, an dem man alles ausprobiert hat und aufhört zu glauben. Man gibt auf und es kommt zum Erwachen. Man erkennt, dass man selbst diese Göttlichkeit/Seele oder innere Meister ist. Somit wird der Glaube an etwas Höheres, ein Glaube an sich Selbst. Danach beginnt bei vielen Menschen der Prozess der Realisierung, wo sie erkennen, wie man aus dieser Erkenntnis lebt und Begriffe wie Hingabe, Demut, Energie und Liebe bekommen eine Bedeutung. Davor waren es nur Wörter und ab diesem Zeitpunkt des Erwachens weiß man, dass dies die "Eigenschaften" der Seele sind.


Nach innen beten


In der Realisierungsphase kann eine andere Form des Gebetes nützlich sein. Und zwar das verbeugen vor sich selbst bzw. der Seele. Es ist ein Innehalten und gleicht in der Haltung einem Gebet. Mit dem einzigen Unterschied, dass es keine Intention und keinen Wunsch gibt, denn durch die Verbeugung entsteht der Impuls der Seele. Dieser Impuls ist der Motor unserer Lebensenergie (Kundalini). In diesem Innehalten, entsteht Heilung und Erkenntnis von alten Verhaltensmustern, weil alles da sein darf.


Gott wacht auf


Wenn es eine spirituelle Praxis gibt, dann ist es das Verbeugen vor der eigenen Seele und zwar solange bis man erkennt, wer man ist und Gott aus dem Koma erwacht.


Siehe auch:

• Hilfsmittel: loslassen

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